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Corona-Betrug und die Qualität von Intermediären

Konrad Lischka
Konrad Lischka
1 minuten gelesen
Corona-Betrug und die Qualität von Intermediären

Es ist eine gute Zeit, über die Qualität von Suchmaschinenen und die Verantwortung der Betreiber zu disktuieren. Passiert ist offenbar das:

(1) Das Land NRW bringt ganz fix ein Antragsverfahren für Hilfszahlungen für Kleinbetriebe und Soloselbständige in der Coronakrise auf den Weg und Antragsformulare ins Netz.
(2) Menschen suchen mit einer Suchmaschine nach Antragsformularen.
(3) Suchmaschine präsentiert prominent genug Verweise auf gefakte Seiten von Betrügern.
(4) Nachdem Betrug auffällt, werden die Hilfszahlungen an alle erstmal gestoppt.
(5) Große Aufregung über die Landesregierung.

Tagesschau.de berichtet dies:

Antragsteller, die über eine Suchmaschine die Formulare gesucht hatten, wurden auf Fake-Seiten gelockt. Auf diese Weise hätten die Daten für mutmaßlich kriminelle Machenschaften abgefischt werden sollen, sagte ein Sprecher.

Jetzt sagen viele: Das müssen die Leute doch merken, dass sie gar nicht auf der Seite der Bezirksregierung landen! Ich denke: Wenn man von jedermann, der noch nie mit der Bezirksregierung zu tun hatte, verlangt, die Strukturen und die Seitenechtheit im Kopf zu haben, dann kann und muss man so eine sichere Bewertung auch von der größten Suchmaschine der Welt verlangen. Das ist Qualität. Und das ist die Verantwortung. Und es ist auch etwas effizienter, wenn nicht jeder der vielen Hunderttausenden Berechtigten alleine diese Abwägung trifft und recherchiert, sondern auch eine professionelle, mit Betrug und neuen Seiten jeden Tag konfrontierte Instanz da etwas Verantwortung übernimmt.

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Konrad Lischka

Projektmanagement, Kommunikations- und Politikberatung für gemeinnützige Organisationen und öffentliche Verwaltung. Privat: Bloggen über Software und Gesellschaft. Studien, Vorträge + Ehrenamt.
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