Die Gewinner beim Digitalauflagen-Index: FAZ und Niederlande
Wie gut läuft es mit den digitalen Verkäufen bei deutschen Magazinen und Zeitungen? Auf die Frage hat die IVW-Statistik bis heute keine für alle Medien befriedigende Antwort. Aus dem »paid content«-Zählverfahren sind bis heute keine Daten öffentlich. Aber bei einigen Medien kann man dennoch eine Entwicklung aus den IVW-Daten herauslesen, konkret: aus den ePaper-Auflagen. Denn zur ePaper-Auflagen können auch Tabletverkäufe zählen, wenn Apps (unter anderem) eine Art Faksimileausgabe der Printversion enthalten.
Bei einigen Medien bin ich mir nach Recherche sehr sicher, dass sie diese Kriterien erfüllen. Da habe ich aus den IVW-Zahlen einen Auflagen-Digitalisierungsindex gebastelt. Der ist recht simpel: Wie hoch ist der Anteil verkaufter Digitalausgaben an der gesamten verkauften? Drei Lehren aus diesem Vergleich:
1. Die FAZ führt
8,5 Prozent der verkauften Auflage der FAZ waren im ersten Quartal 2014 digital. Der Anteil ist deutlich höher als bei SZ, Zeit, Spiegel und interessanterweise auch der FAS.
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2. Digitalverkäufe sind 2013 explodiert
Die Wachstumsraten bei digitalen Verkäufen im ersten Quartal 2014 gegenüber demselben Zeitraum 2013 sind bei deutschen Medien enorm. Allerdings können die Gewinne (bei niedrigen absoluten Werten) die Auflagenverluste nicht ausgleichen. Die gedruckte Auflage schrumpft schneller als die bezahlten Digitalverkäufe zunehmen.
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3. Niederländische Medien sind viel weiter
Die Niederlande haben ein phantastischen Angebot an digitalem Journalismus. Ein Blick auf die Entwicklung beim nordwestlichen Nachbarn könnte für deutsche Medien lehrreich sein. Irgendwas läuft da bei der Digitalisierung von Bezahljournalismus richtig. Überregionale niederländische Zeitungen haben deutlich höhere Digitalanteile bei der Auflage als deutsche:
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