Zum Inhalt springen

Fotomesse PMA: Die Edel-Kameras schrumpfen (Spiegel Online, 26.2.2010)

Konrad Lischka
Konrad Lischka
9 minuten gelesen

Fotomesse PMA

Die Edel-Kameras schrumpfen

Zoomrekorde, Zeitlupenkameras und wasserdichte HD-Filmer: Kamerahersteller überbieten sich mit neuen Ideen für Kompaktkameras. Außerdem bringt der Fotofrühling starke Konkurrenz für die Spiegelreflex: leichte, spiegellose Kameras, die auch nachts gute Fotos machen.

Spiegel Online, 26.2.2010

Die Fotowelt wird etwas komplizierter. Jahrelang galt bei Digitalkameras die Daumenregel: Für nette Schnappschüsse bei Tageslicht genügt eine Kompaktkamera. Wer aber auch bei wenig Licht gute Bildqualität haben und vielleicht mit unterschiedlichen Objektiven experimentieren will, muss eine Spiegelreflex mitschleppen.

Das ist endgültig vorbei: Auf der Fotomesse PMA in Kalifornien haben Sony, Samsung und Sigma spiegellose Systemkameras angekündigt, Panasonic und Olympus bauen solche Zwitter schon länger, Ricoh hat so eine Kamera vor kurzem veröffentlicht. Diese Fotoapparate sind klobiger als Kompaktknipsen, dafür ist der Bildsensor erheblich größer. Das bringt viel Gestaltungsfreiheit: Die Bildqualität ist auch bei Dämmerlicht erheblich besser, man kann die Schärfe bewusst auf einzelne Bildebenen legen und den Rest verschwimmen lassen (je kleiner die Sensoren, desto durchgehender die Schärfe).

Bessere Fotos bei Dämmerlicht – dieser Vorteil überzeugt alle Kamerakäufer. Das Konstruktionsprinzip der spiegellosen Systemkamera ist aber auch für Foto-Enthusiasten interessant: Wegen des recht geringen Abstands von Sensor zu Objektivansatz (Auflagemaß), kann man bei spiegellosen Systemkameras sehr gut mit Adaptern alte Objektive nutzen.

Der Boom der spiegellosen Systemkameras könnte den Fotomarkt komplett verändern: Kompaktkameras sind entweder billig oder müssen sich mit besonderen Vorzügen (extremer Zoom, Zeitlupenvideos, Wasserdichte) von den neuen Systemkameras abheben. Und viele Kunden dürften eine spiegellose Systemkamera den klobigen Einsteiger-Spiegelreflexkameras vorziehen – vielleicht werden die zum Nischenprodukt.

Spiegellose Systemkameras, Superzoom-Zwerge und Taucherkameras – SPIEGEL ONLINE zeigt die Fototrends der PMA.

Spiegellose Zwerge von Sony, Sigma und Samsung

Sony hat auf der PMA angekündigt, noch in diesem Jahr weltweit eine neue spiegellose Systemkamera anzubieten. Auf der Messe war ein Design-Prototyp zu sehen, viel mehr Details gab es nicht. Das Gehäuse ist so groß wie ein Brötchen, der eingebaute Bildsensor im Halbformat (4,32 Quadratzentimeter) wird erheblich größer sein als der bei den heute erhältlichen spiegellosen Systemkameras (2,43 Quadratzentimeter) von Olympus und Panasonic.

Welchen Objektivanschluss die neue Sony-Kamera haben wird, ist nicht bekannt. Wenn der Hersteller auf eine eigene Neuentwicklung setzt, wird die Auswahl an Objektiven am Anfang gering und das Preisniveau hoch sein – das wäre ein Nachteil gegenüber den Micro-Four-Thirds-Kameras von Panasonic und Olympus.

Noch vager als bei Sony fiel die Sigma-Ankündigung aus. Ja, man entwickelt eine eigene spiegellose Systemkamera, kündigte ein Manager im Gespräch mit dem Fachdienst DPreview an. Die neue Kamera wird denselben exotischen Foveon-Bildsensor nutzen wie schon die Sigma-Kompaktkameras, die erstaunliche Bildqualität liefern. Wann die neue Sigma-Kamera erscheint, welche Objektive sie nutzt – unklar.

Sehr konkret sind die Pläne hingegen bei Samsung: Anfang März erscheint die spiegellose Systemkamera NX10 in Deutschland. Die NX10 ist fast so klein und leicht wie die Olympus EP1 und Panasonic GF1, zeichnet das einfallende Licht aber mit einem erheblich größeren Bildsensor auf . Der NX10-Sensor hat das sogenannte APS-C-Format (3,65 cm²). Die NX10 kostet zum Start in Deutschland beim günstigsten Anbieter mit einem passenden Dreifach-Zoom derzeit etwa 640 Euro.

Insgesamt ist die NX10 klobiger als die Micro-Four-Thirds-Kameras: Die Objektive sind wegen des größeren Bildsensors größer und schwerer, das Gehäuse ist wegen des eingebauten Suchers nicht ganz so schlank – der Preis des großen Bildsensors und der dadurch möglichen Bildqualität und Unschärfeeffekte ist, dass die NX10 eher einer Einsteiger-Spiegelreflex ähnelt als einer Kompaktkamera. Da muss der Käufer schon genau überlegen, was ihm besonders wichtig ist.

Edel-Kompaktkameras

Da die spiegellosen Systemkameras nur wenig mehr kosten als teure Kompaktkameras, versuchen die Hersteller es hier mit neuen Ideen: Samsung will mit der EX1 (Preisempfehlung 549 Euro) den Erfolg der Panasonic LX3 kopieren. Das Rezept ist dasselbe: Ein für Kompaktkameras relativ großer Bildsensor (0,43 Quadratzentimeter) mit einem lichtstarken Objektiv (größtmögliche Blendenöffnung f/1,8) und moderater Auflösung (10 Megapixel) soll fürs Kompaktsegment überdurchschnittliche Bildqualität liefern. Interessant, aber teuer.

Sigma frischt seine Kompaktkameras DP1 und DP2 (beide haben 2,85 Quadratzentimeter Bildsensorfläche) auf – ein neuer Bildprozessor und neue Autofokustechnik sollen die hochwertigen, aber langsamen Kompaktkameras mit Festbrennweiten schneller machen. Die neuen Modelle DP1x (Weitwinkel-Festbrennweite) und DP2s (41 mm kleinbildäquivalente Festbrennweite – ideal für Porträts und sehr flexibel einsetzbar) sollen im Frühjahr lieferbar sein. Ein Preis steht nur für die DP2s fest – 800 Euro. Die Sigma-Kompaktkameras dürften damit weiterhin edle Nischenprodukte bleiben.

Tauchen oder werfen – die Outdoor-Kompaktkamera


Das tollste an der neuen Pentax-Kompaktkamera Optio W90 ist das Gehäuse: Die ansonsten nicht besonders auffällige Kamera (12 Megapixel, kleiner Bildsensor, 5-fach Zoom, HD-Video, größte Blendenöffnung f/2,8) kann bis zu sechs Meter Wassertiefe tauchen und fotografieren, außerdem soll sie einen Sturz aus bis zu 1,20 Metern Höhe unbeschadet überstehen.

Noch ein interessantes Extra: Damit die Makroaufnahmen aus einem Zentimeter Abstand zum Motiv gut ausgeleuchtet sind, gruppiert Pentax bei der W90 drei weiße LEDs um das Objektiv. Preisempfehlung: 349 Euro, verfügbar ab März.

Zoomriesen kommen 30 mal näher ran

Einen Vorteil haben die winzigen Bildsensoren der Kompaktkameras: Die Zoomobjektive können sehr leicht und klein sein, um Licht auf eine so geringe Fläche zu bringen. Deshalb übertrumpfen die Hersteller einander bei Kompaktkameras mit Zoom-Rekorden – ein 26-fach Zoom bietet Pentax bei der X90, die 400 Gramm leichte Kamera hat eine sensorbasierte Bildstabilisierung, filmt in HD-Qualität und soll 349 Euro kosten. Für Tierfotos bei Sonnenschein im Zoo ist so ein Zoom-Zwerg die richtige Wahl.

Für denselben Einsatzzweck eignet sich auch der 30-fach Zoom der Fujifilm HS10. Diese Kamera hat auch einen Hochgeschwindigkeitsmodus für die Videofunktion. Um Zeitlupen-Aufnahmen zu drehen, kann die Kamera 60 oder 120 Bilder je Sekunde aufnehmen, bei erheblich reduzierter Auflösung (448 x 360 Pixel zum Beispiel bei 240 Bildern je Sekunde) auch mehr. Außerdem kann man mit der HS10 Panorama-Aufnahmen per Kameraschwenk aufnehmen, die Kamerasoftware rechnet daraus ein Breitbild zusammen. Tolle Funktionen für Freizeit-Fotografen, die eine Kamera mit Winzsensor von den Billigknipsen abheben. Beim günstigsten Händler kostet die HS10 derzeit 414 Euro.

Olympus hat auf der PMA auch einen Superzoomer (30-fach) vorgestellt – die SP-800UZ hat nicht ganz so viele Zusatzfunktionen wie die Fuji HS10, dafür ist sie etwas kleiner (11 Zentimeter breit, gut 7 Zentimeter hoch) und kostet beim günstigsten Onlinehändler derzeit nur 315 Euro.

Mit einer normalen Spiegelreflex kommt man nicht annähernd so nah ran, wenn man nicht sehr viel Geld für sehr schwere Objektive ausgibt. Für den Freizeitfotografen sind Kameras mit Winzsensoren also durchaus eine interessante Option – wenn er am liebsten bei Sonnenschein im Freien fotografiert.


FOTOTECHNIK: DIE FACHBEGRIFFE KURZ ERKLÄRT
Brennweite
Die Brennweite gibt eine Entfernung innerhalb des Objektivs einer Kamera an. Genauer: Die Brennweite ist der in Millimetern angegebene Abstand zwischen der Mittelachse der Linse und der Stelle, wo das einfallende Licht auf Sensor oder Film trifft. Relevant ist das für die Bildgestaltung so: Je höher die Brennweite, desto näher wird das abgebildete Objekt herangezoomt.
Die Brennweite verändert auch die Bildwinkel der Aufnahme. Hier spielen aber auch die verschiedenen Aufnahmeformate (sprich: wie groß ist das auf den Sensor der Kamera einfallende Bild) eine Rolle. Deshalb geben Hersteller meistens die sogenannte kleinbildäquivalente Brennweite (Equiv.135) an.
Kleinbildbrennweiten werden mit Werten wie zum Beispiel 24-60 mm bei digitalen Kompaktkameras angeben. Wenn ein solches Objekt den Bereich zwischen 17 und 35 mm umfasst (siehe Foto: links 35 mm, rechts 28 mm), sind Weitwinkelaufnahmen möglich (hilfreich, um zum Beispiel Menschengruppen oder Bauwerke aus nicht allzu großer Entfernung aufzunehmen), ab 50 mm ist man schon im leichten Telebereich.
Blendenöffnung
Für eine Kamera ist die Blende, was die Iris für das Auge ist: Diese Öffnung hat eine veränderbare Größe und je größer sie ist, desto mehr Licht fällt ein. Bei kompakten Digitalkameras kann die Blende manchmal, bei Spiegelreflexkameras meistens auf Wunsch manuell eingestellt werden. Angegeben wird sie dabei mit der sogenannten Blendenzahl (wie um Beispiel 8, 5,6 oder 2,8).
Je größer die Blendenzahl (oft angegeben mit f/Blendenzahl), umso kleiner ist die Blendenöffnung. Konkret: Bei der Blendenzahl 4 ist die Blendenöffnung doppelt so groß wie bei der nächst höheren Blendenzahl 5,6. Die Blendenzahlen beruhen auf einer mathematischen Formel, nach der sich die sogenannte Blendenreihe berechnet. Hier verkleinert sich von Stufe zu Stufe die Blendenöffnung (0,5 / 0,7 / 1 / 1,4 / 2,8 / 4 usw., siehe SPIEGEL WISSEN).
Mehr Licht durch eine große Blendenöffnung ermöglicht eine kürzere Verschlusszeit. Eine möglichst kurze Verschlusszeit ist nötig, um sich schnell bewegende Objekte möglichst scharf aufzunehmen. Wer zum Beispiel einzelne Szenen eines Basketball-Spiels einer nicht allzu hell beleuchteten Sporthalle aufnehmen will, kann eine kleinere Blendenzahl (also eine größere Blendenöffnung) wählen und dafür die Verschlusszeit verkürzen. Als Richtwert gilt dabei: Ein Stufe abwärts in der Blendenreihe erlaubt eine gleichzeitige Halbierung der Belichtungszeit
Gleichzeitig beeinflusst die Größe der Blendenöffnung die sogenannte Schärfentiefe. Grundregel: Je kleiner die Blendenzahl (und je größer somit die Größe der Blendenöffnung), desto geringer die Schärfentiefe. Geringe Schärfentiefe bedeutet: Das Motiv im Vordergrund ist scharf, der Hintergrund ist unscharf. Große Schärfentiefe bedeutet, dass die Partien im Vorder- und Hintergrund scharf auf dem Bild erscheinen.

Verschluss-/Belichtungszeit
Wie lange die Blende geöffnet ist, wie lange also Licht auf den Sensor der Kamera fällt, gibt die Belichtungszeit an. Je länger diese Verschlusszeit ist, desto mehr Licht fällt auf den Sensor.
Diese Verschlusszeit wird meistens in Sekundenbruchteilen angegeben. 1/1000 ist zum Beispiel eine tausendstel Sekunde. Bei Kompaktkameras kann die Verschlusszeit manchmal, bei Spiegelreflexkameras immer auch manuell eingestellt werden. Angeben wird sie in Zeitstufen (wie 0,5″; 1/4; 1/8; 1/15; 1/30; 1/60; 1/125 usw.). Je größer die Zeitstufe, umso länger ist der Verschluss geöffnet. Bei einer kurzen Verschlusszeit erscheinen auf dem Bild sich schnell bewegende Objekte scharf, bei längeren Verschlusszeiten wirken sie verwischt, das ist die sogenannte Bewegungsunschärfe. Verwendet man bei solchen Aufnahmen mit längeren Belichtungszeiten kein Stativ oder zumindest eine feste Unterlage für die Kamera, verwackeln die Aufnahmen oft durch die Bewegung der Hand. Ruht die Kamera auf einer festen Unterlage, kann man mit längeren Belichtungszeiten zum Beispiel Autos auf Fotos verwischt erscheinen lassen, während alle statischen Objekte in der Umgebung scharf erscheinen.
Bei sehr kurzen Belichtungszeiten ist eine starke Beleuchtung oder eine entsprechend große Blendenöffnung nötig, um ausreichende Belichtung zu gewährleisten. Grundregel: Stellt man eine Zeitstufe größer ein, kann man eine Blendenzahl weniger einstellen.

Schärfentiefe
Schärfentiefe meint den Bereich in einer bestimmten Entfernung der Kamera, der auf dem Foto als scharf erscheint – je größten dieser Entfernungsbereich ist, umso größer ist die Schärfentiefe.
Konkret: Geringe Schärfentiefe bedeutet, dass das Motiv im Vordergrund scharf, der Hintergrund aber unscharf ist. Große Schärfentiefe bedeutet: die Partien im Vorder- und Hintergrund erscheinen auf dem Bild scharf. Die Schärfentiefe eines Bildes hängt unter anderem von der Größe der Blendenöffnung ab, aber auch von der Brennweite des Objektivs und dem Bildformat, beziehungsweise der Sensorgröße.

Sensorgröße
Die Größe des Fotosensors (siehe Bayer-Sensor bei SPIEGEL WISSEN)einer Digitalkamera beeinflusst neben anderen Faktoren die Qualität der Fotos. Angegeben wird die Größe oft in Standardgrößen wie 1/3,2 Zoll oder 1/1,7 Zoll. Diese Größen sind von einem Format für TV-Kameras aus den fünfziger Jahren übernommen, haben keinen direkten Zusammenhang mit der Oberfläche des Sensors.
Einige Beispiele für Sensorgrößen:
+ digitale Kompaktkamera Nikon Coolpix S60 (1/2.3″): 0,28 cm²
+ digitale Bridge-Kamera Canon G10 (1/1,7″): 0,43 cm²
+ digitale Four-Thirds- Kamera Lumix G1 (4/3″) 2,24 cm²
+ digitale Spiegelreflex-Kamera Canon EOS 350D 3,28 cm²
+ Kleinbild: 8,64 cm² – Mittelformat: 17,28 cm²
Ein Problem bei der Sensorgröße entsteht, wenn auf der gleichen Fläche immer mehr Fotodioden untergebracht werden. Sprich: Eine digitale Kompaktkamera mit derselben Auflösung (gemessen in Megapixel) wie eine Spiegelreflexkamera bringt dieselbe Menge an Fotodioden auf einer kleineren Oberfläche unter. Eine Folge: Auf der kleinen Fläche erreicht weniger Licht jede einzelne der Fotodioden, das Signal muss daher verstärkt werden, was wiederum mehr Störungen, das sogenannte Bildrauschen mit sich bringt.

Lichtempfindlichkeit / ISO-Wert
Wie lichtempfindlich Filmmaterial ist, wird unter anderem mit den sogenannten ISO-Werten angegeben. Ein Film mit ISO 200 ist doppelt so lichtempfindlich wie ein ISO-100-Film, bei ISO 400 verdoppelt sich die Lichtempfindlichkeit gegenüber ISO 200 und so weiter.
Bei Digitalkameras haben die Hersteller diese Skala übernommen, um die Empfindlichkeit anzugeben. Wenn in einem dämmrigen Umfeld die Verschlusszeit wegen Verwacklungsgefahr nicht stark genug erhöht werden kann, und eine allzu große Blendenöffnung wegen des Verlusts an Schärfentiefe nicht erwünscht ist, kann die Empfindlichkeit erhöht werden, um eine ausreichende Belichtung zu gewährleisten. Hebt man die ISO-Stufe um einen Schritt an, kann die Verschlusszeit zum Beispiel um einen Schritt vermindert werden.
Bei Digitalkameras verstärkt die Software das auf dem Sensor eingehende Signal. Dabei verstärkt die auch die Störungen, das sogenannte Bildrauschen nimmt zu.

Megapixel
Der Megapixel-Wert gibt die Auflösung einer Digitalkamera an, also wie viele Bildpunkte der Sensor erfasst. Ein Megapixel entspricht einer Million Bildpunkte. Aus der Pixelmenge resultiert die Rasterung beim Druck der Fotos – je höher die Auflösung, desto größer können die Fotos gedruckt werden, ohne dass die Pixel sichtbar werden.
Laut Kodak genügt für einen Ausdruck in A4-Format (20×30 cm) in guter Qualität eine Auflösung von 1920 x 1280 Pixeln (2,4 Megapixel), für optimale Qualität ist eine Auflösung von 2160 x 1440 Pixeln (3,1 Megapixel) nötig.
Eine digitale Kompaktkamera mit derselben Auflösung wie eine Spiegelreflexkamera bringt dieselbe Menge an Bildpunkten auf einer kleineren Sensoroberfläche unter. Eine Folge: Auf der kleinen Fläche erreicht weniger Licht jeden einzelnen der Bildpunkte, das Signal muss daher verstärkt werden, was wiederum mehr Störungen durch das sogenannte Bildrauschen mit sich bringt.

Bildrauschen
Die Ursache für das Bildrauschen sind physikalische Effekte auf dem Bildsensor und den dort untergebrachten Fotodioden, vor allem den sogenannten Dunkelstrom (mehr bei SPIEGEL WISSEN) . Wie stark diese Effekte im Foto sichtbar (siehe Foto mit 1600 ISO) sind, hängt von mehren Faktoren ab: – Bei gleicher Auflösung rauschen Sensoren mit kleinerer Oberfläche stärker als größere.
+ Je stärker die Lichtempfindlichkeit der Kamera eingestellt ist, umso stärker ist das Rauschen, da das vom Sensor eingehende Signal verstärkt wird – einschließlich der Störungen.
+ Je wärmer der Sensor ist, umso stärker ist das Bildrauschen. Digitalkameras nutzen diverse Software-Routinen, um das Bildrauschen schon beim Abspeichern einer Aufnahme herauszurechnen.
Die Hersteller nutzen verschiedene Verfahren mit unterschiedlichen Ergebnissen. Manchmal beeinträchtigt die Rauschunterdrückung wiederum die Schärfe eines Bildes sichtbar.


Konrad Lischka

Projektmanagement, Kommunikations- und Politikberatung für gemeinnützige Organisationen und öffentliche Verwaltung. Privat: Bloggen über Software und Gesellschaft. Studien, Vorträge + Ehrenamt.
Immer gut: Newsletter abonnieren


auch interessant

Wer investiert in die Zukunft, wenn alle sparen?

Der common senf aktueller Debatten um Staatsausgaben, Tarifverhandlungen und Zinspolitik scheint mir gerade ein gefährlicher: Alle sollen sparen. Der Staat soll weniger ausgeben und damit der Gesamtwirtschaft Geld entziehen. Arbeitnehmer sollen Reallohnverluste akzeptieren, sparen und damit der Gesamtwirtschaft Geld entziehen. Und Unternehmen sollen sparen, bloß keine Kredite aufnehmen für Investitionen

Wer investiert in die Zukunft, wenn alle sparen?

Paradox der Gegenwart

Einerseits sehen so viele Menschen ihre individuellen (Konsum)Bedürfnisse als das wichtigste Gut, als absolut schützenswert. Überspitzte Maxime: Was ich will, ist heilig – alles geht vom Individuum aus. Andererseits erscheint genauso viele Menschen das Individuum ganz klein, wenn es darum geht, etwas zu verändern in der Welt. Überspitzte Maxime: Ich

Paradox der Gegenwart

Wie Schmecken funktioniert

Gelernt: Geschmack und Aroma sind zwei ganz unterschiedliche Wahrnehmungen. Für jede ist ein anderer Teil im Gehirn verantwortlich. Und jede basiert auf unterschiedlichen Daten: Für den Geschmack kommen Eindrücke von der Zunge, fürs Aroma von Rezeptoren in der Nase. Beides vermischt das Gehirn zum Gesamteindruck Schmecken. Sehr lesenswerter Aufsatz darüber

Wie Schmecken funktioniert