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Gesundheitsrisiko Nintendo Wii: Richtig Aufwärmen fürs Videospiel (Spiegel Online, 19.4.2007 )

Konrad Lischka
Konrad Lischka
2 minuten gelesen

Gesundheitsrisiko Nintendo Wii

Richtig Aufwärmen fürs Videospiel

Britische Physiotherapeuten und Chiropraktiker warnen: Wer mit Nintendos Konsole Wii spielt, sollte sich dehnen und aufwärmen wie vorm Sport. Sonst drohen Verletzungen. SPIEGEL ONLINE zeigt fünf einfache Übungen, empfohlen vom Verband britischer Chiropraktiker.

Spiegel Online, 19.4.2007

Golf, Baseball, Tennis – mit Nintendos Spielkonsole Wii kann man all das in seinem Wohnzimmer spielen. Man schwingt den Controller, springt, um Bälle auf dem Bildschirm zu erwischen und fühlt dank Vibrations-Funktion des Controllers den Ball aufprallen. Aber manche Spieler spüren auch etwas anderes: Schmerzen.

Sammy Margo, Sprecherin der britischen Vereinigung der Physiotherapeuten warnt in der britischen Times: "Niemand spielt zwei Stunden lang echtes Tennis, Wii-Tennis hingegen schon – und das führt zu einigen Verletzungen." Das Wall Street Journal hatte schon vorigen November von einem neuen Krankheitsbild, dem "Wii-Ellbogen" berichtet.

Um das Verletzungsrisiko zu senken, hat Tim Hutchful, Chiropraktiker und Sprecher des Verbands britischer Chiropraktiker, schon vor einiger Zeit ein Dehnprogramm für Wii-Spieler entwickelt. Anlass: eine Patientin, die nach zu viel Wii-Spielen über starke Schulterschmerzen klagte. Hutchful zu SPIEGEL ONLINE: "Mit der Wii ist es wie mit jeder körperlichen Anstrengung: Ist man das nicht gewohnt, hat man ein hohes Verletzungsrisiko. Aufwärmen, Dehnen und Lockern senkt dieses Risiko." Außerdem empfiehlt Hutchful Untrainierten: Alle 15 bis 30 Minuten eine kurze Pause einlegen. Denn: "Man sollte bei Wii-Spielen fast so sehr wie bei echtem Sport aufpassen."

Diese fünf Übungen empfiehlt Hutchful.

1. Schulterzucken

Langsam die Schultern in Richtung der Ohren hochziehen, zwei bis drei Sekunden halten, dann loslassen. Dreimal wiederholen. Hintergrund: So entspannt sich die Schultermuskulatur, das Blut fließt in die Arme.

2. Handgelenk strecken

Langsam das Handgelenk nach hinten strecken, zwei bis drei Sekunden halten, dann nach vorne beugen, dehnen, zwei bis drei Sekunden halten. Dreimal wiederholen.

3. Faust ballen

Die Unterarme im rechten Winkel zu den Oberarmen vom Körper nach vorn strecken, die Hände zu Fäusten ballen und die gesamten Arme anspannen. Zwei bis drei Sekunden halten, dann entspannen und die Arme am Körper zum Boden hin ausschlackern lassen. Dreimal wiederholen.

4. Nacken strecken

Das Kinn zur Brust ziehen, ein Doppelkinn machen, so dass die Nackenmuskulatur angespannt ist. Zwei bis drei Sekunden halten, dann langsam entspannen, den Kopf zurück bewegen. Dreimal wiederholen – immer sehr langsam.

5. Den unteren Rückenbereich entspannen

Die Füße in Schulterbreite stellen, aufrecht stehen, die Hüften langsam kreisen. Fünfmal im Uhrzeigersinn, dann fünfmal gegen den Uhrzeigersinn.

Konrad Lischka

Projektmanagement, Kommunikations- und Politikberatung für gemeinnützige Organisationen und öffentliche Verwaltung. Privat: Bloggen über Software und Gesellschaft. Studien, Vorträge + Ehrenamt.
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