Panasonic LX7: Kompakte Kamera schluckt viel Licht (Spiegel Online, 25.9.2012)
Panasonic LX7
Kompakte Kamera schluckt viel Licht
NHandliche Kamera mit hellem Objektiv: Bei der Kompaktkamera LX7 lässt sich die Blende sehr weit öffnen, so dass viel Licht auf den Sensor fällt. Was die Technik bringt, verrät der Test.
Spiegel Online, 25.9.2012
{jumi [*3]}
Die LX-Kompaktkameras von Panasonic gehörten in den vergangen Jahren zu den besseren Modellen in diesem Segment: Die Bildqualität war überraschend gut, die Auflösung nicht übermäßig hoch, das Objektiv gut abgestimmt. Nun sind einige kompakte Kameras mit größeren Bildsensoren erschienen, die Konkurrenz für das neue Panasonic-Modell LX7 ist größer als bei den Vorgängern. Die LX7 ist heute nur eine weitere Kompaktkamera mit einem Sensor in Standardgröße, allerdings hat der Fotoapparat doch einige Besonderheiten, die ihn von den meisten anderen abheben.
Das gefällt: Die LX7 hat eine außergewöhnlich große Blendenöffnung – bis zu f/1,4 (im Telebereich allerdings nur bis zu f/2,3). Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Mit einer sehr weit geöffneten Blende kann man in der Dämmerung noch ausreichend belichtete Fotos aus der Hand fotografieren, ohne die Empfindlichkeit (und damit das Bildrauschen) drastisch erhöhen zu müssen. Zudem verschwindet bei einer weit geöffneten Blende auf Aufnahmen der Hintergrund in Unschärfe, während nur ein kleiner Bereich im Vordergrund fokussiert ist. Das Objektiv der LX7 erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten deutlich. So viel Licht wie die LX7 lässt derzeit nur eine weitere Kompaktkamera auf den Sensor fallen, Samsungs EX2F.
Das Bedienkonzept der LX7 ist sehr gelungen: Am Objektiv stellt man die Blendenöffnung ein, zwischen Makro-Modus, manuellem und automatischem Fokus wechselt man über einen Schiebeschalter, für die Belichtungskorrektur gibt es ein Drehrad und fokussieren kann man erstaunlich präzise mit einem Joystick-artigen Schalter. Wer an einer kleinen Kamera mit all den manuellen Einstellmöglichkeiten experimentieren will, wird mit dem Bedienkonzept der LX7 seine Freude haben.
Nicht so schön: Der Bildsensor der LX7 ist weniger als halb so groß wie der in der Sony-Kompaktkamera RX100. Das ist erstaunlich, hat die Sony-Kamera doch ein kleineres Gehäuse, aber ein Objektiv mit größerer Brennweite. Da ist Panasonics LX7 nicht an der Spitze. Unpraktisch ist der lose Objektivdeckel – Sony und Canon haben bei ihren Kompaktkameras RX100 und S100 automatische Verschlüsse, die nicht herumhängen.
Die Konkurrenz: Dank der vernünftigen Auflösung von 10,1 Megapixel und der sehr weit zu öffnenden Blende von f/1,4 kann die LX7 bei der Bildqualität auch mit kompakten Kameras mit größeren Sensoren wie beispielsweise der Fujifilm X10 mithalten. Das Gehäuse ist erstaunlich groß für eine Kamera mit derart kleinem Sensor – wer eine kompaktere Kamera für die Sakkotasche will, ist mit der Canon S100 oder der teureren Sony RX100 besser beraten.
Fazit: Die Panasonic LX7 ist immer noch vergleichsweise handlich, handlicher als Systemkameras mit vergleichbaren Objektiven jedenfalls. Die große Blendenöffnung des Objektivs ist ein Vorteil der LX7, die durchdachte Bedienbarkeit ein weiterer für alle, die viel selbst einstellen und experimentieren wollen. Allerdings sollte man die Kamera vor dem Kauf in der Hand gehalten haben – mit der Größe wird sich nicht jeder anfreunden.