Zum Inhalt springen

Drei kluge Gedanken über das Mitmachnetz

Konrad Lischka
Konrad Lischka
1 minuten gelesen
Drei kluge Gedanken über das Mitmachnetz

Ich probiere etwas aus: Statt einfach nur Links zu interessanten Texten zu verbreiten, greife ich drei kluge Gedanken raus. Erster Versuch: 

Wer? Jakob Nielsen ist ein Berater für benutzerfreundliche Gestaltung.

Worüber? Nielsen schreibt im Oktober 2000 diesen Text über Content Creation by Average People – also die Frage, wie man jedermann dazu bringt, Inhalte im Netz zu publizieren. Es gab damals kein Facebook, kein Wikipedia, keine Blogs, kein Twitter, kein Yelp, kein Instagram, kein Flickr. Nielsen sieht all das voraus, aber weil er diese Dienste nicht kannte, ist seine Analyse ungetrübt von Beispielen.

1. Gedanke: Die Mehrheit der Menschen kann alleine aus dem Nichts wenig erschaffen, was für viele andere interessant ist. Wenn das Netz zum Massenmedium wird und die Masse nicht passiv, sondern aktiv mitwirken soll, müssen die Hürden fürs Mitmachen sinken.

2. Gedanke: Wenn die Beteiligungsmöglichkeiten strukturiert sind, sinkt die Hürde zum Mitmachen. Zum Beispiel: Bewertungen von Filmen, Produkten usw. auf einer Kategorie abfragen, persönliche Kurzkommentare standardisiert einfordern. Menschen aus Inhalten anderer auswählen und neu mischen lassen.

3. Gedanke: Strukturierte Inhalte und die Auswahl aus Bestehendem sind Notlösungen. Wenn eine Mehrheit die Struktur des Webs mitgestalten soll, muss sie mehr darüber lernen.

Meine 2 Cent: Vieles, was Nielsen vor 15 Jahren in seinem 2. Gedankengang beschrieben hat, macht den Erfolg z.B. sozialer Netzwerke aus. Das Netz ist ein Massenmedium, die Massen gestalten es ganz anders mit, als man sich das 2000 dachte. Fragt mal im entfernten Verwandtenkreis, wie eigentlich die Texte in der Wikipedia entstehen.

Frage für Kommentare: Taugt das Format etwas? Sollen mehr drei kluge Gedanken hierher?

(Foto: Public Domain aus den Flickr Commons)

Blog

Konrad Lischka

Projektmanagement, Kommunikations- und Politikberatung für gemeinnützige Organisationen und öffentliche Verwaltung. Privat: Bloggen über Software und Gesellschaft. Studien, Vorträge + Ehrenamt.
Immer gut: Newsletter abonnieren


auch interessant

Wenn Gott geht, bleibt das Geld

These: Die verbreitete und emotionale Ablehnung von Erbschaftssteuern hängt damit zusammen, dass es a) das Tabuthema Endlichkeit und Tod trifft und b) in der Makroperspektive mangels Glauben und Religiosität für viele eine befriedigende Antwort auf das danach fehlt.  Deshalb ist das Vererben der Weg zur Unsterblichkeit. Wer keinen Bezug zu

Wenn Gott geht, bleibt das Geld

Fun Facts: Vermeer, Jira, Rubens

Vermeer verkaufte die meisten Bilder an seine Nachbarn Klar, das Mädchen mit dem Perlenohrring! Hier etwas unnützes, weniger verbreitetes Wissen: Johannes Vermeer hat zeitlebens vielleicht 50 Bilder gemalt, 37 davon sind bis heute erhalten und 21 Gemälde hat er an seine Nachbarn in Delft verkauft, an Maria Simonsdr de Knuijt

Fun Facts: Vermeer, Jira, Rubens

ChatGPT sagt Unternehmensgewinne besser voraus als Analysten

Drei Forscher der University of Chicago haben mit eigenen Prompts GPT4-Turbo die Bilanzen und Erfolgsrechnungen von 15,401 US-Unternehmen zwischen 1968 und 2021 analysiert. Die Daten waren ... * pseudonymisiert (keine Firmennamen) * standardisiert (die Bilanzdaten liegen für jedes Unternehmen im gleichen Standardformat vor) * und um Jahreszahlen bereinigt (aus 2021 wird z.B.

ChatGPT sagt Unternehmensgewinne besser voraus als Analysten